Österreichischer
Berufsverband für
Rhythmik/Musik- und
Bewegungspädagogik
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Science Corner
betreut von
Mag. Eva Tacha-Breitling
Mag. Reinhold Brunner

 Science Corner
Mag.-Arbeiten-Liste



Science Corner Editorial

Mit der Einrichtung der Science Corner wollen wir der Beantwortung der Frage
"Wie und warum wirkt Rhythmik?" mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu mehr Substanz verhelfen.

Flächendeckende, allseits bekannte empirische und wissenschaftlich abgesicherte Studien zur Wirksamkeit von Rhythmik gibt es (noch) nicht. RhythmikerInnen arbeiten im Hier und Jetzt, gehen auf die Bedürfnisse der Kinder und Erwachsenen ein, passen den Unterrichtsverlaufs an die jeweiligen Notwendigkeiten an, der Unterricht ist maßgeschneidert: All dies sind Gründe dafür, warum Rhythmik "wirkt". Das pädagogische Gespür, die künstlerische Intuition und die Erfahrung sind neben Fachwissen Hauptquellen für die Qualität des Unterrichts. Beobachtet wird die Wirksamkeit häufig, doch die Erforschung z.B. von Emotionen, von Intuition und von Verarbeitungsprozessen der Musik im Gehirn steckt noch in den Kinderschuhen. Aber sie wächst: Immer wieder gibt es Pressemeldungen, Forschungsergebnisse im Internet oder Radiosendungen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Sie liefern wissenschaftliche Unterfütterung dafür, was im Rhythmik-Unterricht an Prozessen passiert oder angesteuert wird und hilft damit, die Rhythmik abzusichern und Wirksamkeiten zu begründen und zu belegen.

Die Science Corner soll solche Meldungen und Hinweise blitzlichtartig sammeln und Interessierten weiterführende Hinweise geben. Viel Spaß beim Forschen!

Es steht auch eine Liste der an der Wiener Musikuni im Bereich Rhythmik bisher verfassten Magisterarbeiten in unserer Science Corner zur Verfügung: klick!

Die Professoren Hauser, Illini und Witoszynskyj haben 2005 eine Erhebung durchgeführt:

Institut für Musik- und Bewegungserziehung sowie Musiktherapie
an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Qualitative und Quantitative Erhebung zum Bedarf von Musik- und BewegungspädagogInnen / RhythmiklehrerInnen
Stand 2005
Auswertung: Univ.Prof. Ralph Illini (12/2008)

Der volle Text steht hier als PDF zur Verfügung: ErhebungUmfrage2005.pdf

 

Internationale Konferenz Mozart&Science www.mozart-science.at
Baden bei Wien, 1.-4. Oktober 2006

MACHT MUSIK GESUND??
MACHT MUSIK SCHLAU??
MACHT MUSIK KREATIV??


Forschung,
Erfahrung aus medizinischer und pädagogischer Praxis,
bildungs- und gesundheitspolitische Meinungen:

Über 40 internationale Wissenschaftler aus Deutschland, Finnland, Groß-Britannien, Schweiz, Mexiko, USA und Österreich referieren und diskutieren auf dem Internationalen Kongress Mozart & Science im Mozartjahr 2006 in Baden bei Wien:

Montag, 2. Oktober: alles über Musik, Chronobiologie, Neurologie, Emotion, Musikpsychologie

Dienstag, 3. Oktober: alles über Bildung, Schule, Neuropädagogik und Praxis der Intervention

Mittwoch, 4. Oktober: alles über Krankenhaus (USA, UK, D, A), Therapieformen, medizinische Studien Musik und Gesundheit

weltbekannte Forschung für Neurologie und Emotion, wie von Dr. Antonio Damasio, USA; wegweisende Musik-Therapieformen in der Medizin, wie von Prof. Dr. Rolf Verres, Heidelberger Universität, über zwei Jahrzehnte erprobt;
neueste Ergebnisse über die Semantik der Musik im Gehirn, Dr. Stefan Koelsch, Max Planck Institut Leipzig, bis zur Bildungsforschung in Musikpädagogik (Prof. DDr. Gerald Hüther, Göttingen, Heidelberg);
von der "Melodie" der Epilepsie (Prof. Dr. Gerold Baier, Mexico) bis zur Musik in Krankenhaus (Prof. Concetta M. Tomaino, New York)


Eröffnung am 1. Oktober, 17 Uhr
mit den Doyens der österreichischen Musikwirkungsforschung Prof. Juan G. Roederer (Fairbanks, Alaska) und Univ.Prof. Dr. Hellmut Petsche (Medizin Universität Wien)


Gesamtkarte am besten gleich bestellen unter: www.mozart-science.at

Informationen zu Organisation und Bestellungen: Informationen zu Inhalte:
Edith Zeinler Mag. Alexandra Gelny
NÖ Landesakademie
Tel. 02742 294 17412 Tel. 0664 18 88 886
Edith.zeinler@noe-lak.at Alexandra.gelny@mozart-science.at

Arts and Science
Ab den 1970er Jahren wurde eine wissenschaftliche Fundierung der Musikpädagogik propagiert, d.h. die MusikerlehrerInnen waren dazu aufgerufen, sich der Wissenschaft zuzuwenden. Nun ist eine Bewegung am anderen Ufer zu beobachten: In Zeiten der sogenannten bildgebenden Verfahren (Sichtbarmachen von Aktivitäten bestimmter Hirnareale bei verschiedenen Tätigkeiten) rückt das Gehirn des musizierenden oder musikhörenden Menschen in den Mittelpunkt des Interesses.
Die englischsprachige Wissenschaftszeitung Nature, Ausgabe März 2005, brachte eine Artikelserie zum Thema Wissenschaft und Kunst. Darunter zwei besonders interessante Titel: Music, the food of neuroscience und The evolution of sensibility
(liegt in der Stadt-Bibliothek - Zentrale am Urban-Loritz-Platz in Wien auf; Öffnungszeiten siehe http://www.buechereien.wien.at/buechereienportal/)

E. T.-B.

Babies und Rhythmus
2 gegen 3 - babyleicht:

Ein amerikanisches Experiment zeigt Folgendes: Je nachdem, in welchem Takt/Bewegungsart (Marschier- oder schwingende Dehbewegung) Babies zu einem arbiträren Rhythmus durch den Raum getragen werden, bevorzugen sie danach die Zweier- oder Dreier-Rhythmen. Bewegung fördert also Rhythmuserkennung.
Hörbeispiel und Versuchsbeschreibung unter:
http://www.psychology.mcmaster.ca/ljt/research.htm

E. T.-B.

Musik als Protosprache?
Was gab es zuerst? Musik oder Sprache? Warum haben sie sich überhaupt entwickelt? Neueste Forschungsprojekte zu diesen Themen stellte Madeleine Amberger in der vierteiligen Radikollegsendung "Töne, Rhythmen, Emotionen" (Ö1 Radiokolleg vom 19.-22.9.2005) vor.
Teil I: Feuerstein und Mammutelfenbein, Improvisation auf ersten Instrumenten, Gesang der Gibbonaffen, Verständigung unter Primaten und Urmenschen
Teil II: Liegt uns Musik in den Genen? War das Wiegenlied der Beginn der Musik? Untersuchungen zur musikalischen Wahrnehmung von Säuglingen. Ähnlichkeiten zwischen Sprechen und Singen im "Mutterischen" (typische Art und Weise, mit Babies im Singsang zu sprechen), evolutionärer Vorteil von Musik
Teil III Verarbeitung von Musik und Sprache im Gehirn, rechte-linke Hemisphäre, Gemeinsamkeiten von Musik und Sprache - Rhythmus und Melodie aber auch Syntax und Semantik. Musikalisches Training verbessert sprachliche Fähigkeiten
Teil IV Musik und Gefühle: Was macht den wohligen Schauer aus? Musikwirkungsforschung, Konsequenzen für die Musiktherapie

Die vierteilige Radiosendung ist auf CD zum Preis von 28,50 plus Versand zu bestellen.
Kontakt:
audioservice@orf.at Tel: 501 70 374 (Fax: 501 70 375)


Zum selben Thema:
Woher kommt Sprache? Kapitel II.3.aus: Eva Tacha-Breitling: Sprache in der Rhythmik. Stellenwert, Erscheinungsformen und Funktionen, Magisterarbeit Universität f. Musik und darst. Kunst,Wien 2005 :
Sprachentstehungstheorien im Überblick, von der musikalischen Ursprache zum Singen und Sprechen

E. T.-B.

Rhythmik goes Physik
Die vier großen Grundgesetze der Rhythmik von Zeit, Raum, Kraft und Form (Elfriede Feudel) sind gleichzeitig Grundgesetze der Physik (z.B. Gestalt der Moleküle) In der großen Veranstaltung "Spiel. Raum. Physik" vom 29.9.-1.10.2005 an der Universität Wien war das sehr plastisch zu erleben: Schallwellen in Glasröhren (irrer Sound!), Schwerpunkverlagerungen, Pendelbewegungen, Stimmfrequenzanalyse …wunderschöne Gebilde der Moleküle… Physik kann so ästhetisch sein …Wer sich von verschiedensten Experimenten dazu anregen lassen möchte, physikalische Grunderfahrungen in seinen Unterricht einzubauen, dem sei die Experimentierwerkstatt von Dr. Josef Greiner empfohlen.

www.spielraumphysik.at
www.experimentier.com
Stimmfrequenzanalyse:
www.kfs.oeaw.ac.at

E. T.-B.

Erforsche dein Praxisfeld - Rhythmik und Aktionsforschung
In der Arbeit mit Menschen kann man sehr schwer die Interaktionen zwischen dem Versuchsleiter/der Versuchsleiterin und den Probanden, die notwendig sind, vermeiden. Eine für die Rhythmik und speziell für den Rhythmikunterricht (das pädagogische Feld) sehr geeignete Forschungsmethode ist die Aktionsforschung, die den Einfluss der Forscher/innen auf das Forschungsgeschehen bewusst mit einbezieht - mehr noch, sogar bewusst eine positive Beeinflussung des untersuchten Feldes beabsichtigt.
vgl. Brunner, Reinhold: Rhythmik mit Erwachsenen - Qualitative Untersuchung von Rhythmikunterricht an einer Bildungsanstalt für Sozialpädagogik. Magisterarbeit Universität f. Musik und darst. Kunst,Wien 2004.

R. B.